Newsletter 2025

Unsere früheren Newsletter findet ihr im Archiv


Newsletter 2025-17
17.5.2025

Basteln mit Gerda Conzeti

 
 

Basteln mit Gerda Conzeti

Wer aus meiner Generation erinnert sich nicht gerne a die dieser Fernsehsendung! Gestern erlebte ich wieder ein Flashback in diese Zeit!
Auf einem Schiff – speziell auf einer langen Ueberfahrt – ist es immer wichtig vorauszudenken und einen Plan B zu haben. Das ist eine Überlebensstrategie!
Auch auf See schätzen wir lokale Produkte – sprich frische Fische. Nun beim Angeln auf dem Meer ist es nicht möglich grosse Fische auszusortieren, denn mit kleinen Köder beißen auch die grossen Fische. Mit grossen Köder beißen höchstens die kleinen Fische viel weniger…. Meine Angelausrüstung ist aber nur auf Fische bis etwa 15 kg ausgerichtet und hat nicht unendlich viele Reserveköder.
Nun grroße Fische reißen mir hier im Pazifik regelmäßig die gekauften Köder ab – ob aus Trotz, Hunger oder Respektlosigkeit, sei dahingestellt.
Nun habe ich mir überlegt, dass ich mir vorsorgöich mal einfach selber einen solchen Köder “bastle”.
Man nehme eine leere Fenistil Tube, schneide sie zurecht und versehe sie mit einem
dünnen Stahlseil und zwei Dreizacks (siehe Foto).
Nun die nächsten Tage werden es zeigen wie erfolgreich dieser Plan B funktioniert und ob Fenistil auf hoher See mehr kann als nur Mückenstiche lindern.
!Ich werde in meinem nächsten Newsletter über meine (Miss-)Erfolge auf jeden Fall berichten.
Fische lasst es euch schmecken!

Newsletter 2025-16
13.5.2025

Ein Tag im Pazifik

 
 

Ein Tag im Pazifik


Wir werden oft gefragt: „Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag da draußen?“
Eine berechtigte Frage, wenn man bedenkt, dass unsere Reise von Acapulco nach Hawaii über mindestens 3.150 Seemeilen führt – das entspricht etwa der Distanz von Kenia bis zum Nordkap oder von Paris zum Nordkap und zurück. Und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 10 km/h sind wir eine ganze Weile unterwegs. Die Reise führt über 4 Zeitzonen. Bis Hawaii orientieren und navigieren wir jedoch immer mit Acapulco Zeit.
Langeweile? Kaum. Natürlich lesen wir viel, lösen Sudokus und schlafen ausgiebig – aber der Alltag an Bord ist dennoch gut gefüllt. Es gibt täglich wiederkehrende Aufgaben und Pflichten:
  • Wetterbeobachtung und Meteo-Analyse
  • Wartung und kleinere Reparaturen an Bord, um größere Überraschungen möglichst zu vermeiden (auch wenn sie sich trotzdem manchmal nicht vermeiden lassen…)
  • Fischen – mit wechselndem Erfolg. Gestern war ein eher frustrierender Tag: Fünf Fische entkamen, einer davon so groß, dass er die Leine zerriss.
  • Kochen und Putzen
  • Regelmäßige Kontrollgänge, bei denen wir u.a. auf Scheuerstellen, lose Schrauben und eine trockene Bilge achten
  • Führen des Logbuchs


Dazu kommen kleine Rituale, die den Tag strukturieren:
  • Am Morgen sammeln wir die fliegenden Fische und Tintenfische ein, die über Nacht an Deck gelandet sind.
  • Wir reißen das Tagesblatt unseres Kalenders ab – heute war übrigens Tag 10, und wir haben unsere 1.000. Seemeile erreicht. Bis Hilo (Hawaii) sind es nun noch 2.300 sm (4300 km) Luftlinie.
  • Beobachten der vorbeiziehenden Delfine und Ausschau halten nach Walen
  • Um 17:00 gibt es einen alkoholfreien Aperitif.
  • Am Abend spielen wir gemeinsam Karten – ein schöner Abschluss des Tages.


Besonders stimmungsvoll sind die Vollmondnächte wie gestern Abend: Das Meer ist dann silbern erleuchtet, und wir genießen die Magie dieser Momente genauso wie die spektakulären Sonnenuntergänge.
Und was passiert eigentlich nachts?
Nachts steuert normalerweise unser Autopilot zuverlässig das Boot. Trotzdem werfe ich alle 1,5 Stunden einen Kontrollblick und lasse mich über unser Alarmsystem wecken, falls sich der Wind ändert. In solchen Fällen – wie vergangene Nacht – führen wir auch mal einen Segelwechsel durch, den wir aus Sicherheitsgründen stets zu zweit erledigen.
Dank der inzwischen stärkeren und beständigeren Winde – trotz höherer Wellen – sind wir zuversichtlich, noch im Mai in Hilo einzulaufen.

Noch Fragen?

Unsere täglichen Fortschritte lassen sich über unseren Satelitentracker verfolgen:
https://forecast.predictwind.com/tracking/display/MAYONA_II/

Newsletter 2025-15
6.5.2025

Es gibt kein Bier auf Hawaii oder mindestens auf dem Weg nach Hawaii…

 
 

Es gibt kein Bier auf Hawaii oder mindestens auf dem Weg nach Hawaii…

Lügen und schlechter Geschmack gehören heute leider zum guten Ton. Deshalb erlaube ich mir heute diesen Ausrutscher und zitiere den Song von Paul Kuhn – Es gibt kein Bier auf Hawaii… https://youtu.be/pfKQoDBdim0?si=6jW755LPHqa4jXPM
Zuerst einmal finde ich diesen Schlager natürlich abscheulich und zweitens bin ich überzeugt, dass das gelogen ist. Einzig richtig ist, dass es für uns auf dem Weg nach Hawaii kein Bier und keinen Alkohol gibt, um die Risiken zu minimieren.
Nun also sind wir nach links abgebogen und hoffen in wenigen Tagen in die Zone der stabilen “Tradewinds” zu kommen, um Tagesleistungen von 150 Seemeilen zu erreichen. Der Start war sehr zäh und von einer grossen Flaute geprägt, so dass wir fast 12 Stunden einmal mit dem Motor uns vorangetrieben haben. Das Wasser in diesen Flautenzonen ist jedoch wahnsinnig klar und man kann sehr tief sehen, was die Begegnungen mit Delfinen in neue Dimensionen katapultiert.
Inzwischen “schlabbern” wir mit leichten Winden dahin – aber mindestens geht es vorwärts, auch wenn wir das 150 Seemeilen Etmal (24h Distanz) bei weitem noch nicht erreichen.
Von Acapulco sind es Luftlinie 3150 sm (6000 km) nach Hawaii. Unsere Route wird auf Grund von Windoptimierungen noch etwas länger sein (ca. 3500 sm). Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten sind das gut 29 Tage. Wir hoffen jedoch dank den guten Tradewinds in weniger als. 4 Wochen bis ende Monat Mai in Hilo auf Big Island einzutreffen.
Von Santa Cruz (Kanaran) nach Saint Lucia über den Atlantik hatten wir ebenfalls fast 3000 sm in 23 Tagen geschafft. Allerdings hatten wir die ersten paar Tage nach Kap Verden auch mit dem Wind zu kämpfen.
Hier auf dem Pazifik erhoffen wir uns noch etwas bessere Verhältnisse.
Übrigens haben wir unseren Satelitentracker https://forecast.predictwind.com/tracking/display/MAYONA_II/ wieder in Betrieb. Diesmal sogar mit der Möglichkeit Fotos hochzuladen Doch ausser Wasser gibt es nicht viel. Mit dem Fischen werden wir in Kürze wieder beginnen. Unser letzter 20 kg Yellow Fin Thunfisch-Fang hat fast eine Woche gereicht – aber Mayumi hat ihn auf vielfältigste Weise bis zum Schluss bestens zubereitet.
Leider sind gestern unsere Windinstrumente teilweise ausgefallen und ein massives Energieproblem mit unseren neuen Batterien entstanden. Wir sind zuversichtlich, dass wir einen Workaround finden, um das in den Griff zu kriegen. Wir brauchen die Energie vorallem um unseren Autopiloten, den Kühlschrank und unsere Satelitenbverbindung vernünftig betreiben zu können.

Gruss vom grossen blauen Pazifik…
Lukas und Mayumi

Newsletter 2025-14
4.05.2025

Zu früh links abgebogen und ein Wiedersehen mit Acapulco


Newsletter 2025-14
4.05.2025

Zu früh links abgebogen und ein Wiedersehen mit Acapulco

Wer kennt es nicht aus unserer Generation – Die Klippen von Acapulco by Federica de Cesco.
Nun vor 15 Jahren als unsere Tochter Moe in Guadalajara an der Universität ein Auslandsemester absolvierte besuchten wir nicht nur unsere Tochter, sondern auch die Klippen von Acapulco und ihre Springer. Wir übernachteten im Los Flamingos von Johnny Weissmüller (fünffacher Schwimmolympiasieger und berühmtester Tarzandarsteller) und John Wayne. Dieses Hotel hat eine unglaubliche Lage, aber war damals schon ziemlich heruntergekommen.
Acapulco hat eine wichtige strategische Lage zum Pazifik mit einer gut geschützten Bucht und war so schon früh immer ein wichtiger Handelshafen. Aber auch Alexander von Humboldt startete hier seine Entdeckungsreise durch Mexico.
Für einige Jahre legte hier jeder zweite Tag ein Kreuzfahrtschiff an. Inzwischen ist es noch maximal Eines pro Monat.
Die Hochblüte von Acapulco startete nach der Revolution auf Kuba. Die US-amerikanische Tourismusindustrie baute hier ihr neues ausgelagertes “Vergnügungsviertel” auf. Acapulco diente für zahlreiche Hollywood-Filmen als Kulisse und viele Stars und Starlets feierten hier berauschende Parties – vorallem im Los Flamingos!
In den 90er Jahren wurden dann neue Tourismusretortenstationen (z.B Cancun) aufgebaut. Acapulco entwickelte sich zu einer der gefährlichsten Städte mit einer der höchsten Mordraten.
Die Lage und die Bucht bleiben aber weiterhin spektakulär.
Es kam noch schlimmer… Im Oktober 2023 (vor 1 1/2 Jahren) wurde Acapulco vom schlimmsten Wirbelsturm Mexicos heimgesucht. Ein Klasse 5 Wirbelsturm, namens Otis, erwischte die Stadt mit voller Wucht. Mehr als 50 Personen starben, 270’000 Wohnungen wurden beschädigt oder zerstört, über 150 Schiffe hier im Hafen sind gesunken.Überall sieht man noch Hochhäuser mit fehlenden Fenstern und Wänden – es ist unvorstellbar, wenn ein Sturm mit 270 km/h (Böen 320 km/h) über so eine Stadt fegt.
Nun eigentlich wollten wir von Puerto Angel direkt links abbiegen und nach Hawaii segeln. Da der Wind aber nicht so wollte wie wir, nutzten wir die Gelegenheit noch 200 sm weiter nach Norden zu segeln, um in Acapulco nochmals unseren Wasseertank ganz aufzufüllen.Nun sind wir aber bereit und werden heute wieder Kurs Richtung Hawaii aufnehmen!
Wenn nicht alle Klippenspringer von Acapulco gestorben sind, so springen sie immer noch!
Olà – bye bye Mexico

Newsletter 2025-13
28.04.2025

Begegnungen besonderer Art

Newsletter 2025-13
28.04.2025

Begegnungen besonderer Art

Nun haben wir die ersten 1000 Seemeilen im Pazifik hinter uns.
Die Wellen sind viel länger als im Atlantik und manchmal kaum wahrzunehmen, dafür sind die Brandungswellen umso beeindruckender und oftmals an ein Landgang mit dem Dinghi nicht zu denken.
Speziell beeindruckend ist aber das ganze maritime Leben hier. So hatten wir es viel einfacher zum Fischen. Regelmäßig konnten wir Bonitos (Thunfisch) und Mahi Mahi (Dorade) am Haken aus dem Meer ziehen.
Leider wurde mein bester Köder gestern von einem 2 Meter Blue Marlin regelrecht abgebissen. Ich sah das Tier noch aus dem Wasser springen und als ich nachher die Leine einzog war nur noch ein kleines Stück das sogenannten Stahlvorfachs (40 cm Stahlleine zwischen Köder und Angelleine) vorhanden. Irgendwie war ich aber auch froh, denn der Umgang mit so einem Marlin ist nicht ganz einfach.
Selbstverständlich begleiteten uns auch immer wieder zahlreiche Delfine.
Als wir durch den Golf von Tehuantepec segelten sahen wir plötzlich immer wieder so etwas wir grosse Kokosnüsse im Wasser schwimmen. Was ist den das? Kurz darauf sahen wir, dass das alles Schildkröten sind, die hier fast 100 km weit vom Land weg im Meer herum schwimmen.
Gestern nun sahen wir die ersten Buckelwale, zuerst ganz weit weg und dann plätzlich taucht einer 20 Meter neben unserem Schiff auf… Unglaublich beeindruckend diese Giganten in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen.
Weit weg von unserem Schiff sahen wir immer wieder flache Dinge in die Luft springen, einen Salto zu vollführen und aufs Wasser zu platschen. Nachdem wir das mehrmals beobachten konnten, realisierten wir, dass es sich hier um eine Rochenart handelt. Einheimische erklärten uns,, dass die mit dem Aufplatschent ihre Fischbeute paralysieren, um sie dann einfacher futtern zu können… Bewiesen ist das natürlich nicht, aber die Geschichte und vorallem die Saltos gefallen uns!
Gruss aus Mexico!

Newsletter 2025-12
28.04.2025

 

Die Routen der Blauwassersegler

Die Segelrouten von Jimmy Cornell

 

Die Routen der Blauwassersegler

Wie unangemessen, diesen Planeten Erde zu nennen, wo er doch ganz offensichtlich aus Wasser besteht.
 
Blauwassersegler nennen wir die Segler die sich mit ihren Schiffen gemächlich über die Ozeane bewegen. Sie sind oftmals ziellos unterwegs aber folgen fast immer den vorherrschenden Winden und Strömungen.
Die klassische Weltumsegelungsroute ist die Barfussroute. Diese orientiert sich weitgehend an den Passatwinden (“Tradewinds” = Handelswinde, weil Ihnen die Handelsrouten der grossen Segelschiffe folgten) welche nördlich und südlich des Äquators von Ost nach West wehen. Die klassische Route führt von den Kanaren in die Karibik, durch den Panamkanal, in die Südsee, Neuseeland, Australien, indischer Ozean und durch den Suezkanal. Heute bevorzugen allerdings viele Segler den Weg um Südafrika, da in den letzten Jahren das Horn von Afrika viel Piraterie beheimatete.Inzwischen sind allerdings wieder vermehrt einzelne Segler unterwegs durch das Rote Meer..Selbstverständlich sind alle Teilabschnitte immer in die richtige Saison zu legen, um nicht einem Wirbelsturm zum Opfer zu fallen.
Die schnellste Weltumsegelungsroute (nicht auf der Karte), welcher die Segler der Vendée Globe folgen, führt von der Biskaya an die Küste Brasiliens, Südafrika (Kap der guten Hoffnung) und dann durchs Südpolarmeer nach Australien (Kap Leeuwin) und weiter zum Kap Hoorn und dann wieder hoch nach Sable d’Olonne (Bretagne).
Im Südpolarmeer ziehen in reglmässigen Abständen Tiefdruckgebiete vorbei, welche von West nach Ost wandern – somit in entgegegestzter Richtung wie die Passatwinde.Jimmy Cornell ist Einer, der das Blauwassersegeln in den letzten 50 Jahren geprägt hat wie kein anderer. Er schrieb zahlreiche Bücher und hat vorallem ein Standardwerk geschrieben zu den Weltumsegelungsrouten mit vielen Details zu Klima, Winden und Strömungen in Abhängigkeit der Saison. Er ist auch Begründer der sogenannten ARC (Atlantik Rally for Cruisers) einer Atlantiküberquerung, wo alle zur gleichen Zeit in den Kanaren starten. Heute melden sich jeweils 200 Segelschiffe zu diesem Event. Einige weniger nehmen dann auch an der World ARC um die Welt teil, welche der klassischen Barfussroute folgt.

Newsletter 2025-11
10.04.2025

Mayona II goes surfing to the Paradise of El Salvador

Newsletter 2025-11
10.04.2025

Mayona II goes surfing to the Paradise of El Salvador

Auf unserer Reise nach Mexico wollten wir einen Stop einlegen in der Flussmündung von Bahia del Sol in El Salvador. Ein Hafen in einer Flussmündung bedeutet hier immer auch eine Sandbank und die Brecherwellen vom Pazifik. Mit anderen Worten kann dieser Hafen nur tagsüber und nur bei Hochwasser und niedrigem Wellengang angelaufen werden. Diese Bedingungen sind aber höchstens einmal am Tag für kurze Zeit erfüllt. Zusätzlich braucht man einen Lotsen, der einem den richtigen Weg über die Sandbank zeigt. Denn eine solche Sandbank ist nicht fix, sondern dauernd in Bewegung.
Letztes Jahr ist die Segelyacht Rum Truffel (Moody 49ft) wohl wegen eines Lotsenfehlers hier auf der Sandbank hängegeblieben, quergeschlagen und gesunken -tragisch……
Wir verbrachten die Nacht eine Meile vor der Einfahrt entfernt vor Anker und warteten gespannt auf das was auf uns zukommt und beobachten das tolle Schauspiel der brechenden Wellen am Strand und an der Einfahrt.
Nicht umsonst liegen hier in der Nähe einige der weltbesten Surfspots.
Mit etwas Verspätung kam dann unser Lotsenboot und zeigte uns das TIming und den Weg…, den wir ohne Probleme meisterten, wenn auch mit einem komischen Bauchgefühl.
Belohnt wurden wir mit einem Paradies einer Landschaft, lächelnden Menschen mit “Ola” und einem kleinen Hafen wo wir von der Hafenfamilie und den “Migration Soldaten” mit einem tollen Drink am Bootssteg empfangen wurden.
Heute Morgen haben wir uns noch einer Freiwilligentruppe einer NGO angeschlossen, um den Strand zu reinigen und das Paradies noch paradiesischer aussehen zu lassen!
Grüsse aus El Salvador
Lukas und Mayumi

Newsletter 2025-10
31.3.2025

Unterwegs im Pazifik

DCIM/PANORAMA/100_1237/DJI

Unterwegs im Pazifik

Am 23. März kurz nach 14:00 öffnete sich die letzte der 3 runtergehenden Schleusen des Panamakanals und wir hatten zum ersten Mal Pazifisches Ozeanwasser am Rumpf!
Die grösste Wasserfläche der Welt liegt uns nun zu Füssen. Sie umfasst 1/3 der ganzen Erdoberfläche oder die Hälfte der ganzen Meeresoberfläche und damit mehr als die Oberfläche aller Kontinente. Die grösste Ausdehnung Ost-West, sowie Süd-Nord sind je ungefähr 15’000 km.
Nun 95% aller Segler, die aus dem Panamakanal kommen gehen dann der “Barfussroute” entlang in den Südpazifik, um all die Sehnsuchtsorte in Französisch Polynesien, Bora Bora, Tahiti, Fidij… zu besuchen. Alle, die die grossen Auflagen, die Bürokratie und die imensen Kosten nicht scheuen machen einen Zwischenhalt auf Galapagos.
Es gibt im Südpazifik aber nicht nur die Sehnsuchtsorte, sondern auch die schreckliche Realität mit der die Amerikaner, Franzosen und Engländer unverblümt über 300 Atomtests durchführten mit zum Teil verheerenden Folgen für die Umwelt und die Lokalbevölkerung. Die stärkste Bombe, die dort gezündet wurde hatte eine Sprengkraft, die mehr als 1000 fach grösser war als die Bombe von Hiroshima!!!
Irgendwo weit im Süden liegt auch der virtuelle Punkt Nemo, der Ort, der am weitesten weg ist von jedem Stück Land. Von dort sind es 2688 km zu den Pitcairn Islands (Meuterei auf der Bounty) als nächste Insel. Aber diese sind auch schon ziemlich abgelegen.
Im Jahre 1520 erreichte Magellan aus der Magellanstrasse kommend den Pazifik oder stille Ozean. Er nannte ihn Mar Pacifico portugiesisch und spanisch für friedliche See, weil die ihn bis dahin begleitenden Stürme sich legten. Trotz dieses Namen gibt es auch im Pazifik Stürme und Wirbelstürme, die je nach Region Taifun (Norwestpazifik), Hurrikan (Norostpazifik) oder Zyklon (Südpazifik) genannt werden.
Wir haben uns entschlossen nicht der üblichen Segelroute zu folgen, sondern Richtung Norden zu segeln. Vorbei an vielen mittelamerikanischen einsamen Inseln und Buchten, die wenig besucht sind. Ziel ist die Sea of Cortez (bei Baja California) und dann von dort nach Hawaii.
Eine unserer Lieblingsplätze ist die Bahia Honda. Dort wurden wir von den Einheimischen mit Früchten empfangen im Tausch gegen Zugang zu unserem Satelliteninternet! An Herzlichkeit und Friedlichkeit waren diese Leute kaum zu überbieten. Die ganze Umgebung war wie ein Paradies. Delfine schwimmen in der Bucht umher, die Vögel pfeifen die schönsten Konzerte, die Brüllaffen stimmen zwischendurch mit und die kleinen Fische springen immer wieder im Rudel übers Wasser. Sonnenuntergang und Sternenhimmel waren ebenfalls einfach grossartig.
Zu unserem grossen Erstaunen segeln wir im Moment mehrheitlich bei wenig Wind auf flachem Wasser (ähnlich wie auf dem Thunersee). Zum Essen gibt es viel Sashimi und Sushi, denn die Bonitos (kleine Thunfische) lassen sich hier bei Bedarf ganz einfach angeln.
Die Windverhältnisse werden nun aber der Küste entlang etwas komplizierter, da viel Lokaleinfluss und Fallwinde möglich sind und erfordern hohe Aufmerksamkeit und gutes Timing, da wir nun direkt nach El Salvador segeln möchten….Alles Gute in die Schweiz

Newsletter 2025-09
6.3.2025

Facts zum Panamakanal

A land divided – a world united

Facts zum Panamakanal

A land divided – a world united

Leider mussten wir für knapp 3 Wochen unsere Reise unterbrechen. Nun gehts aber weiter….
Ueber den Panamakanal, den wir als Linehandler auf dem Schiff von Freunden bereits einmal durchquert haben, wurde in der letzten Zeit viel geschrieben und diskutiert. Ich habe nun versucht die wichtigsten und erstaunlichsten Fakten in diesem Newsletter zusammenzufassen.
Im 19 Jahrhundert war Panama ein Teil von Kolumbien. Dieser Teil Kolummbiens war damals nur über den Seeweg erreichbar. Es gab und gibt auch heute noch keine Strasse von Panama nach Kolumbien. Die beiden Länder sind durch den Darién Dschungel voneinander getrennt. Auch die Transamerikana geht nicht wirklich von Alaska nach Feuerland, sondern wird in Panama durch diesen Dschungel unterbrochen. Alle Flüchtlinge aus Südamerika müssen dieses gefàhrliche Dschungelstück ebenfalls durchqueren.
1881 begann der Erbauer des Suezkanals, Ferdinand de Lesseps, mit Bauarbeiten für eine Wasserstrasse vom Atlantik zum Pazifik durch die 100 km lange Landenge von Panama. Es schwebte ihm ein Durchbruch auf Meereshöhe vor, wie im Suezkanal oder im Kanal von Korinth. Dies gestaltete sich aber sehr schwierig und kostete viele Menschenleben durch Malaria und Gelbfieber Man geht insgesamt (1877-1914) von nahezu 30’00 Toten aus. 1889 machte das französische Unternehmen Konkurs.
Nun begannen sich die USA für den Kanalbau zu interessieren. 1903 drängten sie Kolumbien zu einem Vertrag über die Kanalzone, doch das Parlament lehnte ab. In der Folge unterstützten die Amerikaner – unter anderem mit ihrer Flotte – eine Sezessionsbewegung in Panama, welche am 3. November 1903 für Panama die Unabhängigkeit von Kolumbien ausrief.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion unterzeichneten die USA darauf in Washington mit einem französischen Abgesandten der panamaischen Rebellen einen neuen Vertrag. Dieser übertrug den Amerikanern «auf ewig» die exklusive Souveränität über einen zehn Meilen breiten Streifen in der Kanalzone.
Die Wasserstrasse wurde von den Amerikanern in rund zehn Jahren Bauzeit fertiggestellt. Anders als in den Plänen von de Lesseps vorgesehen, überwand sie nun mit einem Schleusensystem nach Plänen von Gustav Eifel eine Höhe von 26 Metern. Dadurch entstand der Gatunsee und es musste wesentlich weniger gegraben werden.
1914, kurz nach der Inbetriebnahme der Jungfraujochbahn in der Schweiz, konnte der erste Dampfer die Wasserstrasse passieren. Der Kanal war eine technische und logistische Meisterleistung und ein eindrücklicher Nachweis der Pionierleistungen dieser Zeit.
Für das amerikanische zivile und militärische Personal mussten nun in der Kanalzone Städte für über 80 000 Personen aus dem Boden gestampft werden.Der Kanal ermöglichte der amerikanischen Marine weltweite Einsätze. Sie konnte nun wesentlich einfacher Flotteneinheiten vom Pazifik in den Atlantik verschieben. Während des Zweiten Weltkriegs beispielsweise gab es rund 16 000 Durchfahrten von amerikanischen Kriegsschiffen.
Die amerikanische Kontrolle über die Kanalzone sorgte immer mehr für Konflikte zwischen Panama und den USA. Die Zone wurde zu einem rassisch und sozial vom restlichen Panama abgetrennten Gebiet. 1964 kam es zu einem militärischen Intermezzo. Es dauerte jedoch noch bis 1977 als Jimmy Carter einen neuen Vertrag unterschrieb, die eine schrittweise Übergabe der Kanalzone an Panama bis Ende 1999 regelten.
Die Verträge legen auch fest, dass alle Nationen bezüglich Durchfahrtsgebühren gleich zu behandeln sind. Die von Trump verlangte Gebührensenkung für die USA wäre damit eine Verletzung des Vertrages – aber wen kümmerts? Am 31. Dezember 1999 wurde die Souveränität vollständig an Panama übergeben.
Präsident Trumps Argument, der Kanal gehöre den USA, weil sie diesen gebaut und finanziert hätten, hinkt nicht nur wegen der Übergabe an Panama durch die Verträge von 1977. Es blendet auch völlig aus, dass Panama die Wasserstrasse in Eigenregie zwischen 2007 und 2016 für Kosten von mehr als 5,2 Milliarden Dollar massiv ausgebaut hat. Die Schleusen der Wasserstrasse waren nämlich für die grössten Containerschiffe zu klein geworden. Panama baute sowohl auf der pazifischen wie auf der atlantischen Seite zusätzliche neue Schleusen mit wesentlich grösseren Kammern (Fertigstellung 2016). Diese können nun Frachter mit über 14’000 Containern aufnehmen. Alle Container aneinander gereiht ergibt eine Strecke von mehr als 100 km!!!! Angesichts der strategischen Bedeutung des Kanals hat das US Southern Command in den letzten Jahren wiederholt vor einer Bedrohung der nationalen Sicherheit durch China gewarnt. Dies auch, weil China sich als einzige Vetomacht im Uno-Sicherheitsrat weigert, das internationale Protokoll zu unterschreiben, welches die freie Schifffahrt im Kanal garantiert.
Ob aber das moderne Amerika mit oder ohne Unterschrift das garantieren würde, wissen wir heute auch noch nicht!
Nun hoffen wir bis Ende März den Kanal hinter uns zu lassen (wir rechnen im Moment mit einer Slotwartezeit von 1-2 Wochen) und in den Pazifik, dem grössten aller Ozeane, vorzudringen!
Alles Gute in die Schweiz..

 
Kontext:
Mit einer Fläche von 75’000 km2 ist Panama fast doppelt so gross wie die Schweiz, hat aber mit 4.4 Mio nur halb so viele Einwohner. Vor allem dank der Einnahmen aus dem Panamkanal zählt das Land zu den reichsten Staaten Lateinamerikas. Ebenfalls ist es ein Land wo Frachtschiffe billig registriert werden können und einem gut entwickelten Finanzsektor für steuerumgehende Offshore-Geschäfte (-> Panamapapers).

Newsletter 2025-08
5.2.2025

Von Seglern und anderem Ungeziefer

 
 

Von Seglern und anderem Ungeziefer

In einem Hafen begegnet man nicht nur spannenden Menschen aus der ganzen Welt, sondern auch allerlei Ungeziefer, das hier herumkriecht oder herumhängt!
Zum Glück blieben wir bis heute weitgehend verschont von ganz unangenehmen Begegnungen.
Hier im Hafen tauscht sich die Community über eine What’s App Gruppe aus. Man fragt sich nach Rat, Ersatzteilen oder eben auch Jagdtechniken für Ungeziefer.
Anfangen möchte ich mit den Kakerlaken, die in diesen warmen Regionen immer wieder auftauchen. Oftmals stülpen Segler angeschnittene Petflaschen über ihre Taue und Elektrokabel, um das auf das Schiff krabbeln zu verhindern. Vorsichtig muss man aber auch sein mit allem (zum Beispiel Bananen) was man aufs Schiff bringt. Wir halten uns ein paar Geckos an Bord, die dafür sorgen, dass die Kakerlaken sich nicht ausbreiten können auf unserem Schiff… Zudem sind die Geckos ganz niedliche und friedliche Tiere.
Etwas ungemütlicher wird es mit der Story zu den Ratten, die es offenbar auch aufs Schiff schaffen können. Die Klettern manchmal über die Bäume und lassen sich dann auf die Boote auf dem Trockenen fallen. Die Ratschläge zum Fangen dieser Tiere gehen von Fallen mit angebrannter Cocosnuss bis zu den Jägern mit Harpunen!
Dann ist da auch noch die Meldung vom Wickel- oder Honigbär (Potos Flavus) auf einem Schiff. Ein sehr niedliches Tier, das einem Faultier gleicht und sich ebenfalls am Schwanz aufhängt und viel schläft… Gefährlich ist es offenbar nur in seltenen Fällen, wenn es Tollwur hat.
Brigitte und Roger (SY Fantasia), unsere Segelfreunde aus dem Tessin, die wir in Kuba kennengelernt haben, trafen wir hier in der Linton Bay wieder. Sie erzählten uns von einer Lanzenotter, die ihnen in den San Blas Inseln die Ankerkette hoch in den Ankerkasten gekrochen ist. Nun, da das eine ziemlich giftige Schlange ist, versuchten sie diese mit einem Säumer (Fischernetz) aus dem Ankerkasten zu entfernen und ein Fischer half Ihnen dann beim “Erlegen”.
Keine Angst -Nun ganz so wild ist es nicht, aber das Leben hier ist wesentlich naturnaher!

Newsletter 07-2025

26.1.2025

Ein Guiness Weltrekord und wir sind mitten drin!

Ein Guiness Weltrekord und wir sind mitten drin!

Ein Guiness Weltrekord und wir sind mitten drin!
Rüdiger Koch ist mit Bitcoins zu viel Geld gekommen und hat die Idee von einem schwimmenden Dorf mit futristischem Design für reiche Leute mit libertärem Gedankengut (http://oceanbuilders.com ). Pech, wenn der erste grosse Event mit Politikern und Kaufinteressierten (hier im Hafen im Jahre 2022) zum Desaster wird, weil bei der Wasserung das ganze Ding sich auf die Seite legt und zu sinken beginnt.
Inzwischen gibt es hier in der Bucht mindestens 2 verankerte Prototypen. Ebenfalls hat es hier in der Bucht einen ganz speziellen “Seapod” mit einem Unterwasserraum, in dem Rüdiger Koch sich nun 120 Tage zurückgezogen hat (30 m2 grosser Raum mit Internet, Hometrainer, gut ausgestattet Bar – aber ohne Dusche?!) Wahrscheinlich hat er keine Dusche eingebaut, um dem Schwitzen auf dem Hometrainer etwas vorzubeugen. Er wurde von einem Israeli bewacht und bekocht und konnte sogar Besucher empfangen. Das ganze scheint mir auf jeden Fall keine besonders grosse Herausforderung gewesen zu sein.
Mit diesen 120 Tagen will er nun ins Guiness Buch der Rekorde als Mensch, der 4 Monate unter dem Wasser gelebt hat. Der Hauptgrund ist wohl Marketing für seine Idee der schwimmenden Häuser – respektive ganzen Dörfern.
Für die Pressekonferenz hier wurden 2 Tage Material angeschleppt und nichts dem Zufall überlassen. Logisch, dass wir uns dieses Spektakel nicht entgehen liessen und Mayumi ihm sogar persönlich gratulierte zu diesem Weltrekord!
Gruss aus der Linton Bay

Dschungel Trip mit Crocodile Dundee

Newsletter 2025-06
14.1.2025

Dschungel Trip mit dem panamesischen Crocodile Dundee

Während wir auf unsere Ersatzteile warten nutzen wir die Zeit für einen Jungle Ausflug am Rio Indio mit Pascal – einem Elsässer, der sich hier zum Crockodile Dundee entwickelt hat.
Ausgerüstet mit Gummi Stiefel pirschen wir im dichten Urwald den kleinen Rio Indio langsam hoch und sind sehr vorsichtig, um auf den vielen glitschigen Steinen nicht auszurutschen. Pascal geht mit seinem Buschmesser voraus.
Mit über 10’000 verschieden Pflanzen und Tieren ist das ein Urwaldparadies für Naturliebhaber. Pascal kennt nicht nur viele dieser teilweise endemischen Pflanzen, sondern kennt auch viele Symbiosen und sieht und erklärt zahlreiche Details.
Bevor wir die Brüllaffen sehen oder hören schmeckt er sie! Er erklärt uns, dass diese sich im Prinzip nur von giftigen Blättern ernähren, deren Auswahl aber dauernd wechselt, um nicht von einer Sorte vergiftet zu werden. Er zeigt uns die fischenden Spinnen, sowie die wandernden Palmen, die sich bis 1 m/Jahr fortbewegen können. Am kleinen Flusslauf entlang steigen wir immer höher und tiefer in den Dschungel, sehen die bunten Pfeilgiftfrösche oder den wunderschönen Blue Morpho Schmetterling. Vom Jaguar und Giftschlangen blieben wir verschont. Jedoch sahen wir die kleinen Tamarin Affen hoch in den Kronen von Ast zu Ast springen. Eine faszinierende Welt. Am Schluss fütterte er mit einer Wurst noch einen Kaimanen!

Newsletter 2025-05

5.1.2025

Von Krokodilen, brüllenden Affen und Segelnden

Von Krokodilen, brüllenden Affen und Segelnden

Bei der Vorbereitung zu unserem Trip in die San Blas Inseln (Guna Yala) lernten wir, dass die dortige Krokodilpopulation, welche mehrheitlich in den Flüssen am Festland lebt, immer öfter auch Ausflüge durchs Salzwasser in entfernte Inseln unternehmen. Bis heute wurden offenbar kaum Menschen behelligt, aber Hunde hat es schon öfters getroffen. So lernten wir, dass Schiffe mit Hunden an Bord offenbar eher in den “Genuss” von Krokodilsichtungen kommen, als die Normalos ohne Hunde. Nun wir blieben von Sichtungen und Attacken zum Glück verschont, obwohl das Regenwetter hier die Krokpdilausflüge offenbar begünstigt!
Inzwischen sind wir in der Linton Bay Marina angekommen und hier gibt es keine Berichte von Krokodilen mehr. Die nächsten sind dann wieder im Gatun Lake im Panamakanal.
Hier hören wir jeden Tag, vorallem am Morgen und Abend, die Affen brüllen. Ein total faszinierendes Geräusch, welches von ganz vielen singende Vögeln begleitet wird. Hier in dieser Marina fühlt man sich fast mitten im Dschungel und das nächste Dorf mit einem chinesischen Supermarkt ist 15 Minuten Fussmarsch entfernt.
Wir werden unser Boot nun für den Pazifik weiter aus- und umrüsten. So. haben wir diese Woche ein Gestell für weitere Solarpanels in Auftrag gegeben und werden unsere gesamte Energieversorgung auf LiFeO2 Batterietechnologie umrüsten. Ebenfalls haben wir eine Starlinkantenne bestellt, um die Internetanbindung zu vereinfachen. Es bleibt auch viel Zeit, um uns mit anderen Seglern auszutauschen. Nun das ist eine wirklich “farbige” Communitiy. Da st der ambitionierten junge Solosegler mit kleinem Budget und Schiff, der durch die Nordwestpassage segeln will. Da sind Gutbetuchte in ihrem Sabbatical auf der Atlantikrunde und die die wohl “grösste” Gruppe, die in den den Südpazifik unterwegs sind. Nicht zu vergessen, die junge Geigerin aus Frankreich, die an Silvester hier aufgespielt hat, die ebenfalls mit sehr knappem Budget und ganz kleinem Boot unterwegs ist
Da ist aber auch ein alter Fischtrawler, der zu einem Forschungsschiff mit Tauchplattform umgebaut wird und sich nun für Galapagos und den Südpazifik vorbereitet.
Nicht zu vergessen ein frisch geschiedener Amerikaner (unser Alter), der mit einer attraktiven Brasilianerin und einer älteren Kanadierin unterwegs ist und sich beklagt, dass diese beiden Frauen sich nicht vertragen…Langweilig wird es uns hier sicher nicht, obwohl wir das Gefühl haben wir stecken mitten in der Regensaison, die eigentlich schon seit einem Monat vorüber sein sollte!!
Beste Grüsse aus Linton Bay
Lukas und Mayumi

Newsletter 2024/25-04
23.12.2024

Spannende Begegnungen

Spannende Begegnungen

Es ist klar, das wir in Guna Yala verschiedene Inseln besuchten und uns mit einheimischen Menschen unterhalten haben – oftmals leider nur über unser Übersetzungsprogramm.
Überrascht waren wir von der Offenheit und Neugierde der Einheimischen uns gegenüber. Die Frauen waren fast immer durchgehend traditionell gekleidet, während die Männer es sich wesentlich einfacher machten…Die meisten wollten jedoch nicht fotografiert werden.
In dieser Gesellschaft spielen die Frauen eine zentrale Rolle, die man durchaus als matriachalistisch bezeichnen kann – auch wenn wir bei den Stammesfürsten nur Männer getroffen haben.
Begeistert waren wir von der Sauberkeit und der Ordnung in den Dörfern, wenn auch gelegentlich der Plastik an den Stränden nicht übersehbar war.
Eine sehr spannende Begnung war Andres, der Enkel eines Anführers der Revolution von 1925. Aber auch Andres ist ein “Warrior” und war sieben Jahre in der Ausbildung in der Streitmacht von Fidel Castro, der ihn sogar ein Jahr nach Moskau schickte. Anschließend zog er per Anhalter durch Europa und konnte vor der UNO, im Namen seines Volkes, eine Rede halten.
Ist er ein Kommunist?„Aber nein! Ich bin ein Krieger meines Volkes, der immer dort für die Freiheit kämpft, wo man sie jemandem wegnehmen will. “
Seinen Grossvater feiern sie immer noch wie einen Helden und planen ein grosses Fest für das 100 Jahr Jubiläum im nächsten Jahr. Er nahm uns auch kurz an eine Zeromonie des Chicha Festes mit, an der die Mädchen (10 Jahre) gefeiert wurden. Natürlich wird an diesem Feste Inna (Sugar Cane Alkohol) getrunken und mit einem grossen gemeinsamen Essen gefeiert.
Hier lernten wir einen Mann kennen, der 3 Jahre in der Schweiz an einer Gastronomiefachschule studieren konnte. Er war vorallem erstaunt, dass wir das Fleisch im Restaurant verschieden stark gebraten bestellen können und die zahlreichen Bestecke, die wir zu einem mehrgängigen Menu erhalten. Heute lebt er aber zufrieden in seiner Gemeinschaft auf Ustup und erklärt uns, dass ein zentraler Punkt ihrer Philosophie ist, dass alles Land allen gehört und das Wohl der Gemeinschaft im Zentrum steht!
Ueberall treffen wir viele neugierige Kinder, die uns ansprechen wollen und versuchen mit uns in Kontakt zu treten. Immer respektvoll und nicht fordernd.
Den nachhaltigsten Kontakt hatten wir aber mit den ganz kleinen fast unsichtbaren Moskitos!
Frohe weisse Weihnachten wünschen Lukas und Mayumi aus Guna Yala!

Im Lande der Guna’s

Newsletter03-2024/25
22.12.2024
Lande der Guna’s (Guna Yala)
Guna Yala ist ein schmaler Küstenstreifen von 200 km Länge nördlich der Kolumbianischen Grenze bis fast zum Panamakanal. Mit seinen 365 vorgelagerten Inselchen, davon ca. 50 bewohnt, umfasst es etwas 2300 km2 und beherbergt ca. 32’000 Einwohner des Stammes der Guna. In Europa ist es besser bekannt unter dem Namen San Blas. Das errinnert die Guna’s jedoch zu stark an die spanischen Inquisitoren im 16 Jhdt, die sie aus dem Hinterland in blutigen Kämpfen an die Küste vertrieben haben. Hier gibt es keine Strassen. Es ist ein Teil des Dschungels, den Nordamerika von Südamerika trennt. Der Kampf gegen die Unterdrückung und deren Verbote traditionellen Schmucks, religiöser Zeremonien und kultureller Feste endete jedoch erst 1925 durch eine Revolution.Die Probleme enden damit jedoch nicht. Das heutige Guna Yala ist eine der vom Klimawandel uund den damit einhergehenden steigenden Meersspiegeln am stärksten bedrohten Region weltweit. Erste Evakuierungen und Umsiedlungen haben bereits begonnen.Die Guna’s haben ihre eigene Sprache und ist wohl der traditionellste lebende Stamm Amerika’s. Ihr Hauptfortbewegungsmittel ist der EinbaumDie Guna sind eine der wenigen indigenen Stämme, die es geschafft haben, ihre Kultur weitgehend zu erhalten und sich vollständige Autonomie erkämpft haben. Auch wenn die Siedlungspolitik sehr streng ist, wir als Besucher sind unglaublich herzlich willkommen – wenn da nur nicht die vielen Moskitos wären… Für Mayumi ist es ein echtes Mückenparadies!

wir wünschen allen frohe Festage!
mit den besten Grüssen
Lukas und Mayumi
 

Bye bye Cartagena

Newsletter 02-2024/25
15.12.2024
Bye bye Cartagena
Nun konnten wir Cartagena endlich verlassen, obwohl natürlich noch nicht alles funktioniert wie es sollte. Insbesondere bereitet mir die Energieversorgung noch Probleme, da ein Kanal unseres Ladegerätes hin und wieder über 30 V Ladespannung abgibt, um ein 24V System zu laden. Hier sind noch gute Ideen gefragt?
Gespannt sind wir nun auf einige vorgelagerte Inseln, die wir besuchen möchten. Da ist zum Beispiel der Archipel der Rosarion Inseln. Eigentlich ein Beachplace für anspruchslose Tagestouristen aus Cartagena. Doch die Wildnis mit den Gummibäumen und Mangrovenwäldern sind einzigartig. Man bewegt sich nur auf Buschtrails und es gibt keine Autos auf der Insel. Auf einer dieser Inseln hatte der berüchtigte Drogenboss Pablo Escobar (1949-1993) eine seiner Bunga Bunga Villen, wo er bis zu 300 Gästen unterbringen konnte und die Wasserhähnen aus purem Gold waren. Doch in den letzten 30 Jahren ist alles zerfallen und geplündert. Es soll jedoch angeblich noch ein abgestürztes Flugzeug unter Wasser haben, was bei Tauchern beliebt ist. Kokain ist dort wohl auch nicht mehr zu finden.
Noch spannender ist der Archipel der San Barnardo Inseln mit Titipan als Hauptinsel. Die speziellste Insel ist Santa Cruz del Islote, hat knapp 100 Gebäude und ca 1000 Einwohner auf 1.2 Hektaren, was eine Bevölkerungsdichte von 100’000 Personen/km2 ergibt! Das ist Weltrekord!!! Wie kommt das? Auf den Nachbarinseln gibt es offenbar eine grosse Stechmückenplage. Auf Santa Cruz herrschen offenbar besondere Winde und es gibt kein Grün, insbesondere keine Mangroven, so dass sich die Stechmücken dort offenbar nicht wohl fühlen. Die Bewohner scheinen glücklich zu sein und leben wie in einer grossen Familie ohne jegliche Kriminalität.
Wenn die Menschen hier sterben müssen sie jedoch für ihre letzte Ruhe die Insel verlassen, denn es gibt hier schlichtweg keinen Platz für einen Friedhof.
Es gibt jedoch nicht nur keinen Friedhof, sondern es soll auch keinen einzigen Coronafall gegeben haben…
Und nun gehts weiter zu den San Blas Inseln in Panama

Segeln ist mehr als Gin Tonic trinken

Newsletter 01-2024/25
1.12.2024
Am 21. November haben wir unsere MAYONA II nach 7 Monaten Sommerpause in Puerto Velero, einem äusserst abgelegenen Ferienressort in Kolumbien, wieder betreten.
Der Schimmel ist dank Entfeuchter ziemlich ausgeblieben.
Unser Polysombra Sonnenschutz hat den Winden bestens getrotzt…
Nicht alle Batterien scheinen eine Tiefentladung auf Grund des “shacky” Stromnetzes überlebt zu haben.
3 Wespennester mit toten Maden und eine tote Eidechse haben unser Schiff im Innern aber gut bewacht.
Die Pasta (Notvorrat) wurden mit Eiweiss Additiven (kleinen Insekten) ergänzt.
Für Freitag war die Wasserung des Schiffes vorgesehen und hat auch tatsächlich stattgefunden.
Der Motor sprang allerdings nicht an auf Grund von wohl korrodierten Kontakten…
Nun war putzen angesagt sowie Kontrolle, Unterhalt und Reparatur der wichtigen Systemen, soweit das hier möglich ist ohne entsprechende Shops in der Nähe.
Mit dem Taxi sind es hier 20 Minuten zum nächsten Lebensmittelladen!!!
Die Arbeitskadenz hielt sich auf Grund des feuchtheissen Klimas und den zahlreichen Moskitos in Grenzen.
Wir warteten auch auf ein repariertes Teil, welches aber bis heute noch nicht angekommen ist..mañana, mañana, mañana…..
Wir lernten, wie immer an solchen Orten, ein paar andere verwegene Segler kennen, die hier Zwischenhalt machten oder machen mussten… ein anderer Schweizer sass bereits seit 2 Monaten hier mit einem kaputten Elektrosystem…
Nach 10 Tagen waren wir soweit, dass wir nach Cartagena überführen konnten/wollten, wo wir wieder Shops und Spezialisten finden können, um das Schiff auf die Herausforderungen des Pazifik vorzubereiten.
Auch die Verproviantierungsmöglichkeiten sind hier wieder optimal!!
Wir geniessen nun aber auch wieder gute Restaurants und den einen oder anderen Sundowner Gin Tonic oder Mojito, obwohl unsere Lieblingsbarterasse im Umbau ist.

Alles Gute in die Schweiz! auch von allen Moskitos hier…
Lukas und Mayumi

PS: Wie immer werden wir regelmässig einen Newsletter an die eingetragenen Abonnenten verschicken ( https://mayona.ch )
Die bisherigen Newsletter 2022-2024 sind auf der Webseite unter Archiv zu finden.
Unseren Standort ist jederzeit offiziell über Marintraffic einsehbar (Link auf unserer Homepage und dann oben Position, https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:7054341/mmsi:269116120/imo:0/vessel:MAYONA_II#google_vignette)
Unseren beliebten Iridiumtracker über den Atlantik werden wir vermutlich erst auf dem Weg nach Hawaii wieder anmelden.
Auf vielseitigen Wunsch schalten wir versuchsweise für unsere Freunde den Tracker von Polarsteps ein und posten auch ein paar Fotos dort
( https://polarsteps.com/mayona )
Unsere Position halten wir auch regelmässig fest auf mygoogle maps (siehe Karte Homepage)
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?mid=1Zn3lI4ynX5QI72_Bb77vr4x6OmyWfHM&femb=1&ll=10.41168817232385%2C-75.54189700730413&z=8